Liebe Patienten
Nach mehr als 33 Jahren beende ich meine berufliche Tätigkeit in Oberstdorf. Leider hat sich auch nach mehrjähriger Suche kein geeigneter Nachfolger gefunden.
Über den Bereich „Kontakt“ können Sie ggf. Röntgenbilder oder Bonus-Informationen anfordern. Da die E-Mails jedoch nicht täglich abgefragt werden, bitten wir Sie um verständnisvolle Geduld.
Liebe Patienten
Ganz besonders danke ich an dieser Stelle Ihnen für ihr Vertrauen und Ihre wunderbare Art, die mir tagtäglich begegnet ist. Ich habe meinen Beruf seit 1982 mit großer Freude ausgeübt. Die Begegnungen mit meinen Patienten waren unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Kein Mensch gleicht dem anderen – es war großartig.
Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die Beobachtung ihrer Entwicklung und die Betreuung ihres Erwachsenwerdens waren immer etwas Besonderes in meinem Berufsleben, die Besuche im Kindergarten St. Martin ebenfalls. Kinder sind unser höchstes Gut – es wird immer so sein.
In diesem Zusammenhang gilt mein besonderer Dank unseren Kieferorthopäden, vor allem den Dres. Katrin und Florian Fäßler und unseren Zahn-Mund-Kiefer-Chirurgen, hier vor allem Dr. Dr. Martin Heisterkamp und Dr. Dr. Kramer mit seinem Team. Unsere Zusammenarbeit war perfekt.
Die Seniorenbetreuung war in den letzten Jahren ein ebenso emotional intensives, wie manchmal heikles und denkwürdiges Erlebnis. Die Kooperation mit dem sehr einsatzfreudigen, erkennbar bis an die Grenzen des Machbaren gehenden Pflegepersonals war immer sehr vertrauensvoll und bewunderungswürdig. Die Entwicklung im Bereich der Betreuung und Pflege unserer ehrwürdigen Alten ist grenzwertig. Wir sind mit einer Mangelversorgung konfrontiert. Meine Anerkennung gilt diesen tapferen Mitarbeitern, die viel zu selten hinreichend gewürdigt werden. Die Besuche in den Pflegeeinrichtungen lassen uns demütig, aber auch illusionslos und ratlos im Alltag zurück.
Meine berufliche Erfüllung wurde immer begleitet durch „mein“ Team, das teilweise über 30 Jahre mit großer Geduld und Nachsicht den „Scheefff“ unterstützt hat. „Meine“ Damen waren immer die Seele der Praxis. Auch die ungenannten Assistentinnen und zahntechnischen Mitarbeiter der insgesamt über 40 Jahre Berufsleben waren immer entscheidende, solidarische und loyale Bausteine unseres Zahnmedizin-Gebäudes. Uns hat der Beruf Freude gemacht.
Ich danke von ganzem Herzen vor allem Andrea, Angelika und Barbara, die mich über mehr als drei Jahrzehnte – „bis zum Schluss“ – ausgehalten haben. Ich werde immer an Euch denken – wir waren ein großartiges Team!
Ebenso gilt mein Dank Frau Bärbl Buhl und ihren Mitarbeitern der Zahnschmiede. Die technische Entwicklung und der prothetische Standard der Praxis war ohne diese wunderbaren Menschen nicht denkbar.
Die oft sehr strapazierte Geduld aller im Gesundheitswesen aktiven Mitarbeiter, ob bei Krankenkassen, Kassenzahnärztlicher Vereinigung oder anderen Institutionen, war bei der Vielzahl an Kontakten immer geprägt von einer wohltuenden Freundlichkeit und Zugänglichkeit, die uns allen in der Praxis unsere Berufsausübung sehr erleichtert hat. Dafür danken wir all unseren Ansprechpartnern herzlich.
Einige persönliche (parteiunabhängige) Sätze zu unserer heutigen Situation im Gesundheitswesen und darüber hinaus, die man sich im Alter von fast 68 Jahren durchaus erlauben darf, auch wenn man sich zu erwartender Kritik aussetzt:
Der Personalmangel im gesamten Gesundheitswesen wird durch einen demoskopischen und politischen Strukturwandel sowie systematische gesetzgeberische Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen verstärkt – auf Dauer.
Das Gesundheitssystem wird weiter destabilisiert durch dauerhaft fehlende Sachkompetenz „da oben“ und egoistische Polit-Akteure aller Richtungen.
Die Maximierung der Bürokratie und die Verhinderung von sinnvollem Handeln durch unsinnigen und teuren Vorschriften-Dschungel ist offenkundig und absehbar einer weiteren fatalen Entschlossenheit der Politik ausgesetzt, dies weiter so zu betreiben. Die Regulierungs-Manie ist beispiellos und geht auch von der EU aus.
Die hohe Qualität unserer Gesundheits-Fürsorge geht von uns(!) aus, den „Leistungs-Erbringern“! Die Betroffenen im Gesundheitswesen und ihre Berufsvertreter werden aber nicht gehört. Sie fügen sich allzu oft dem System. Darüber hinaus versagt unsere Politik schon länger mit hohlen Phrasen und erfindungsreich-aufgeregten Parolen, hinter denen nichts Konstruktives steckt.
Die geistige und ethische Selbst-Entkleidung unseres politischen Personals disqualifiziert bis in die abendlichen Talkshows viele Amts-Bewerber als mangelhafte, geradezu lächerliche Angebote. Sie verhalten sich allzu oft unanständig und geschmacklos und ihre intellektuelle Signatur fällt gerne sehr mager aus. Die verlässlich hohe künstliche Empörungsbereitschaft der Aktionisten ist billiges Schauspiel und hohles Gegacker, auch auf den (a-)sozialen Medien-Plattformen. Deep-fakes als modernes Manipulationsmittel nehmen wir einfach hin, ebenso verdummende Gesinnungs-Ideologie. Viel zu viele beteiligen sich daran. Es geht bei diesem Theater um Posten- und Positions-Geschacher, auch um Aufmerksamkeitsgier – und wir genießen dieses Spektakel … Da gibt es keine Brandmauer…
Unsere Medien unterstützen diese ritualisierte Verblödungs-Szenerie viel zu oft und routiniert. Es ist ihr notorisches Alltagsgeschäft geworden. Man sieht und hört es jeden Tag. Es sollte der kabarettistische Aspekt überwiegen, sonst ärgert man sich zu viel.
Eine Vielzahl unserer Wähler wird nicht zu Wahlen gehen oder resigniert die diffuse Unregierbarkeit unseres Landes wählen.
Diese Zukunftsperspektiven werde ich mit bangem, aber zuversichtlichen Blick verfolgen. Bleiben wir aufmerksam.
Abschließend wünsche ich den geschätzten Lesern dieser Website bzw. Ihnen, meinen (nun ehemaligen) Patienten und Ihren Angehörigen Gesundheit und eine glückliche, sichere Zukunft. Leben Sie wohl.
Ihr Dr. Peter Liebstein